Montag, 14. Februar 2011

Body Integrity Identity Disorder, "Psychoanalyse" und der Vatikan

Dass der Vatikan und die "Psychoanalyse" (dazu gehört auch der geisteswissenschaftliche Bereich der Medizin mit dem Namen "Psychosomatik") erhebliche Probleme haben mit dem Begriff Freiheit ist bekannt. In soweit sind die beiden sich ansonsten auschließenden Ideologien wesensverwandt.

In einem Pamphlet unterstützt nun auch ein Mitarbeiter des "Nationalen Zentrums für Bioethik" in den USA die totalitären Positionen deutscher und schweizer "Psychiater" zum Thema der angeblichen Krankheit "Body Integrity Identity Disorder" ("BIID"). Das Institut gehört zur katholischen Kirche, deren Positionen zum Körper seit je her mittelalterlich gewesen sind (Bsp: Abtreibung, PID, Sterbebeihilfe). Der Verfasser, der seinen Text mit "Father Austriaco" gezeichnet hat, argumentiert so wie die Psychiatrie in der Schweiz und Deutschland (Universitäten: Zürich, Frankfurt/M., Lübeck (auch da gibts ne Universität) damit, dass der Wunsch nach einer körperlichen Änderung, der heute als Freiwillige Amputation (FA) bezeichnet wird, Ausdruck einer Krankheit sei und daher bekämpft werden müsse.

Obwohl der Verfasser vermutlich lediglich schwache Hinweise aus dem Neuen Testament für seine Thesen hätte anführen können, argumentiert er jedoch gar nicht theologisch sondern rein psychiatrisch. Traurig für ein sich als wissenschaftlich bezeichnendes Institut. "Psychosomatikerinnen" aus der süddeutschen Provinz mit dem Hobby Privatdozentin für Psychiatrie wird´s freuen.

Psychiater haben sich schon immer schwer getan, Andersartigkeit zu tolerieren. Das ist begründet in der kurzen Geschichte des von einigen als Wissenschaft bezeichneten Fachs Psychologie, das im deutschsprachigen Raum seinen Höhepunkt in der Nazizeit gehabt hat.

Die Psychiatrie/Psychologie/Psychosomatik ist unfähig sich in die Gedankenwelt von Menschen zu versetzen, die sich freiwillige Amputationen wünschen. Daher der insbesondere von der "Psychosomatik" ausgehende Hass auf Menschen, die eine andere Körpervorstellung haben, zu erklären. Er wird nun durch eine andere Ideologie verstärkt.

Den Glaubenskampf, den die "Psychiatrie"/"Psychosomatik" bis heute gegen die Transsexualität und Schönheitsideale junger Menschen (dünne und damit schöne Körper) geführt hat, ist um eine Facette reicher geworden. Es wird Zeit, dass Menschen, die den Wunsch nach einer freiwilligen Ampuation haben, gegen die "Psychiatrie"/"Psychosomatik" ihre Positionen beziehen.

Text: http://www.ncbcenter.org/NetCommunity/Page.aspx?pid=1096

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